Leugnen
Wenn die Realität schmerzt
Das passiert in der Trennungsphase 2: Leugnen
Gestern war ein richtig guter Tag. Es ist jetzt 2 Wochen her, dass er gesagt hat, dass er die Trennung will.
Die letzten Tage waren ohne Streit und Sticheleien.
Der Geburtstag unseres Trauzeugen stand schon länger im Kalender.
Alles in allem war es ein sonniger und unterhaltsamer Tag.
Es hat keiner etwas bemerkt. Er hat sogar geholfen, das Geschenk mit auszusuchen und sich extra seinen guten Anzug bügeln lassen.
Wieso macht er das, wenn er sich trennen will?
Er spricht auch nicht von der anderen Frau und ist abends oft zu Hause.
“Wenn er es noch niemandem gesagt hat, dann hat er es vielleicht nicht ernst gemeint?”
Wir haben bestimmt noch eine Chance und kriegen das wieder hin.
In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die zweite Trennungsphase: Das Leugnen
Warum sie auftritt und wie man damit umgehen kann.
„Das kann nicht wahr sein.“ Ist eine häufige Reaktion, wenn eine Beziehung endet. Das Leugnen schützt uns vor der unmittelbaren emotionalen Belastung einer Trennung.
Wenn ein Paar seine Trennung nicht öffentlich bekannt macht, dauert diese Phase oft länger an.
Indizien, die deinen Glaubenssatz “Es wird schon alles wieder gut” verstärken:
– Gemeinsame Aktivitäten und Feste
– Kein Streit oder Gespräche über die Trennung
– Harmonisches Miteinander im Alltag
– Die Trennung nicht gegenüber Familie & Freunde aussprechen
– Die “heile Welt” aufrechterhalten
Das Prinzip Hoffnung ist in diesem Fall nicht hilfreich, weil du in einer Scheinwelt lebst und der Aufprall am Ende umso mehr wehtut. Für konfliktscheue Frauen in besonders stressigen Situationen kann es sehr hilfreich sein, sich schon in dieser Phase Unterstützung zu holen.
Es ist wichtig zu erkennen, dass Leugnen nur eine vorübergehende Phase ist und das die Annahme der Realität der erste Schritt zur Heilung ist.
Die Phasen des Leugnens
♦Verweigerung der Realität: In dieser Anfangsphase weigern wir uns, die Tatsache anzuerkennen, dass die Beziehung tatsächlich zu Ende ist. Wir können das Gefühl haben, dass es sich um einen schlechten Traum handelt, aus dem wir jeden Moment erwachen werden.
♦Verklärung der Vergangenheit: In dieser Phase neigen wir dazu, die guten Zeiten in der Beziehung zu idealisieren und die Schwierigkeiten oder Probleme zu minimieren. Wir denken oft über die glücklichen Momente nach und fragen uns, ob es keinen Weg gibt, diese zurückzubringen.
♦Vermeidung der Konfrontation: Hier versuchen wir, uns vor der Realität zu verstecken, indem wir uns in andere Aktivitäten stürzen oder unsere Emotionen ignorieren. Das kann bedeuten, dass wir uns in der Arbeit, bei sozialen Ereignissen oder sogar in unserem Smartphone flüchten, um dem Schmerz zu entkommen.
Realitätscheck!
So kommst du raus aus dem Schmerz:
1. Aussprechen und Anvertrauen: Wende dich an eine gute Freundin und teile deine Situation und Gefühle.
2. Gib dir Zeit: Erlaube dir, die Gefühle zu fühlen, auch wenn sie schmerzhaft sind. Der Heilungsprozess braucht Zeit, und es ist wichtig, sich selbst diese Zeit zu geben.
3. Tagebuch schreiben: Das Führen eines Tagebuchs kann eine effektive Möglichkeit sein, Ihre Gedanken und Gefühle zu sortieren. Das Aufschreiben Ihrer Emotionen kann nicht nur eine Form der Verarbeitung sein, sondern auch dazu beitragen, Klarheit über Ihre Gedanken zu gewinnen.
4. Negativliste erstellen: Eine Negativliste hilft, die Leugnungsphase aufzubrechen. Notiere alle Streitereien, Debatten und Diskussionen, die in der Beziehung ungelöst blieben.
5. Hilfe suchen: Wenn dieser Prozess lange dauert oder besonders schmerzhaft ist, ist es ratsam, sich so früh wie möglich einen Coach oder Life-Coach an die Seite zu holen. So werden gesunde Routinen erarbeitet und du kommst leichter durch die Trennungsphasen. So wird der Heilungsprozess unterstützt und beschleunigt.
6. Realitätscheck: Manchmal ist es ratsam, die Konfrontation zu suchen. Bereite dich auf das Gespräch gut vor und sprich alles aus, was dir auf der Seele brennt.
8. Akzeptanz: Die endgültige Phase des Loslassens ist die schrittweise Akzeptanz der Realität. Dieser Prozess erfordert viel Geduld. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Akzeptanz nicht bedeutet, die Liebe oder die Erinnerungen an die Beziehung zu verlieren, sondern vielmehr, sie in einem anderen Licht zu sehen und vorwärts zu gehen.
Du bist dir unsicher, ob dein Partner sich schon getrennt hat, ohne es auszusprechen? Dann lies hier meinen Artikel über die Trennungssignale.
Die dritte Trennungsphase ist das Wut.
Diese beschreibe ich Dir in meinem nächsten Blogbeitrag.
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